Montag, 28. Mai 2012

Thema X – Ein Thema, über das wir eigentlich alles wissen und trotzdem Fehler machen

Jeder von uns kennt die erschreckenden Bilder von bitterarmen abgemagerten Kindern, die auf riesigen X-bergen nach Verwertbarem suchen, um sich über Wasser zu halten. Jeder von uns kennt die Problematik in Millionenstädten, wo gerade in heißen Ländern der Gestank nach X unerträglich erscheint. Jeder von uns kommt jeden Tag seines Lebens mit X in Berührung. Was wird wohl diese Woche unser Thema X sein? Richtig, Nachhaltigkeit bezogen auf M Ü L L.
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Allein in Deutschland produziert jeder Bürger jährlich fast eine halbe Tonne Müll (2010 warfen die Einwohner laut Statistischen Bundesamt pro Kopf 450 kg in diverse bunte Tonnen). Weltweit werden jeden Tag etwa 130 Millionen Tonnen Abfall produziert.

Doch was kann jeder einzelne tun?
Der erste Schritt wäre natürlich die Müllvermeidung (der harmloseste Müll ist der, der gar nicht entstanden ist). Doch wie soll das denn bitte gehen?
  • Da jedes Produkt irgendwann im Abfalleimer landet, kauft einfach nur das, was ihr auch wirklich braucht.
  • Im Regal lassen wir auch alles stehen, was unnötig verpackt ist. Also zum Beispiel portionsweise eingeschweißte Lebensmittel, die zwar bequem zu konsumieren, aber immensen Müll zurück lassen.
  • Keine Einwegseifenspender, sondern lieber nachfüllen oder am besten: Das klassische Seifenstück.
  • Keine Coffee-to-go-Becher; schon besser: Eigener Thermobecher; optimal: Porzellantassen
  • Kein To-go-Salat in der Plastikbox, sondern lieber eine eigene Lunchbox von zu Hause mitnehmen.
  • Wenn man für Qualität ein wenig mehr Geld ausgibt, rechnet sich das schnell. Wie viele Billigregenschirme habt ihr nach zwei Tagen weggeschmissen?
  • Wenn man sich von Dingen, die eigentlich noch funktionsfähig sind, trennen möchten, immer daran denken, dass es immer noch jemanden gibt, der sich darüber freuen könnte.
  • Nehmt immer Stoff- oder Papiertüten bzw. Einkaufskörbe mit in Supermärkte und Kaufhäuser. Eine riesige Menge Plastiktüten könnte durch diesen einfachen Schritt vermieden werden (500 Plastiktüten im Jahr verbraucht laut Greenpeace jeder einzelne EU-Durchschnittsbürger).
  • Möglichst Mehrweg-Flaschen verwenden; aus ökologischer Sicht sind auch Tetra-Packs in Ordnung, am schlechtesten sind PET-Flaschen.
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Der zweite Schritt ist die Müllverwertung, denn komplett wird keiner auf Müll verzichten können. Mülltrennen wird von vielen als unnötig betrachtet, da der säuberlich getrennte Müll bei den Entsorgungswerken angeblich eh  wieder zusammengeworfen wird. Das stimmt so aber nicht. Müllverwertung ist allein schon aus ökonomischen Gründen wertvoll geworden und zumindest bei Glas und Papier spricht eine Recyclingrate von 83 % ja für einen großen Erfolg!
Hier ein paar Tipps zum Trennen:


  • Glas und Papier niemals in den Restmüll, denn damit haben auch technische Sortieranlagen Schwierigkeiten.
  • Essensreste niemals in Restmülltonne oder den Gelben Sack. Je trockener der Abfall, desto besser lässt er sich nachsortieren und umso schadstoffärmer verbrennt er beim thermischen Recycling.
  • Sondermüll (Batterien, Reinigungsmittel, Energiesparlampen, Akkus) nie in Restmüll, sondern immer auf den Wertstoffhof.
  • Elektroschrott (Föhn, Toaster, Handy, Rasierapparat, etc.) auf den Sperrmüll oder Wertstoffhof.
  • Joghurtbecher etc. nicht vorher abwaschen, es reicht „löffelrein“, da die Recyclingfirmen das Material selbst noch einmal reinigen.
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Der letzte Schritt ist dann die Müllbeseitigung. Früher gab es statt der Verwertung nur die Ablagerung des Abfalls, sog. Deponien. Diese sollen jedoch bis 2020 alle geschlossen und Abfälle komplett verwertet bzw. in Müllverbrennungsanlagen verbrannt werden. Dies bedeutet eine große Erleichterung für das Klima, denn seit 1990 gingen die schädlichen Methanemissionen um mehr als 80 Prozent zurück. Müllverbrennungsanlagen helfen dem Klima jedoch nur dann, wenn sie die produzierte Energie optimal nutzen und in Strom- und Fernwärmenetze einspeisen.
Jeder von uns weiß eigentlich den nahezu optimalen Umgang mit Müll. Jeder von uns wurde von klein auf dazu erzogen, sorgsam mit Müll umzugehen. Jeder von uns weiß, dass Deutsche in diesem Bereich einen weiten Vorsprung vor anderen Ländern haben. Der Blogeintrag soll einfach noch einmal eine kleine Erinnerung an euch sein (ohne auf Vollständigkeit zu beharren) bzw. eine Motivation, im Alltag weiterhin möglichst nachhaltig an das Thema X heranzugehen.

Wenn ihr noch weitere Tipps bzw. interessante Hintergrundinfos oder Artikel habt, würd ich mich über eure Kommentare freuen!

Es bloggt für euch

Susanne

Weitere Quellen:

Samstag, 26. Mai 2012

Papiersparen im Büroalltag

Recyclingpaper, zur Schonung unsere natürlichen Ressourcen!
(Bildquelle: http://www.freedigitalphotos.net)

Im letzten Post ging es ums Thema Green IT. Neben Elektro-Geräten ist vor allem Papier ein weiteres wichtiges Thema im Büroalltag. Nach Aussagen des WWF hat sich seit 1950 hat der weltweite Papierverbrauch auf 367 Millionen Tonnen versiebenfacht! Heute wird fast jeder zweite industriell gefällte Baum zu Papier verarbeitet. Mit rund 250 Kilogramm pro Kopf und Jahr wird in Deutschland heute fast so viel Papier verbraucht wie in Afrika und Südamerika zusammen. 

Obwohl der Eintritt in das IT-Zeitalter das papierlose Büro in Aussicht stellt(e), ist der weltweite Papierverbrauch jährlich stark gestiegen. Zirka 50 Seiten druckt der durchschnittliche Angestellte eines Unternehmens täglich aus. Die Produktion einer Tonne Papier benötigt zum Beispiel für die Herstellung eines Frischfaserkopierpapiers genau so viel Energie wie die Herstellung einer Tonne Stahl. Damit ist die Papierindustrie der weltweit fünftgrößte industrielle Energieverbraucher. Hinzu kommen die Transporte von Rohstoffen und Fertigprodukten. Vor diesem Hintergrund wird die Notwendigkeit eines sparsamen Umgangs mit Papier deutlich. Der Verbrauch muss in den westlichen Ländern nahezu halbiert werden, nur so kann eine nachhaltige Papierversorgung gewährleistet werden. Klingt logisch, aber was kann man konkret tun? Hier meine Tipps:
  • Benutzt Recyclingpapier: Es ist aus Umweltschutzsicht die erste Wahl. Das gilt nicht nur für die graphischen Papiere. Auch viele andere Papierprodukte, wie Taschentücher, Kartons und Toilettenpapier gibt es mittlerweile aus Recyclingpapier. Bei der Wahl des richtigen Papiers ist das Umweltzeichen „Blauer Engel“ (siehe Post über Green IT) ein verlässlicher Wegweiser.
  • Druckt nicht alles aus dem Internet sofort aus, sondern speichert die Texte und Daten erst einmal auf dem PC und versucht so viel wie möglich am Bildschirm zu lesen.
  • Nutzt hierfür auch das neue Dateiformat .wwf! Nach dem Motto „Save as WWF – Save a tree!“ hat der WWF dieses neue Dateiformat mit dazugehöriger Software entwickelt. So lassen sich PDF Dokumente als .wwf speichern. Diese werden auch weiterhin wie PDF’s behandelt und können von jedem geöffnet werden - mit kleinem Unterschied: Sie lassen sich nicht mehr ausdrucken!
  • Kopiert, so oft es geht, doppelseitig oder nutzt einseitig beschriebenes oder bedrucktes Papier als Skizzen- oder Schmierpapier.
  • Verkleinert Vorlagen und bringt so ein Mehrfaches an Text auf der gleichen Papiermenge unter.
Habt ihr weitere Tipps, wie man Papier spart, oder ganz generell den Büro-Alltag nachhaltiger gestalten kann? Ich bin gespannt und freue mich auf eure Kommentare!

Es bloggt für euch, Chris.

Weitere Quellen:
Initiative Pro Recycling http://www.papiernetz.de/index.php?page_id=6
Der Papierverbrauchsrechern: http://www.papiernetz.de/docs/Nachhaltigkeitsrechner_aktiv.pdf
Das neue Dateiformat wwf: http://www.saveaswwf.com/de/